Das Klopapier Dilemma

Das Klopapierdilemma – aus der Rolle gefallen

Begegnungen auf der Toilette.

Ich muss die Erkenntnis vorwegschicken: Menschen, die sich mit der angemessenen, richtigen Ausrichtung der Klopapierrolle beschäftigen, sind überwiegend sensible, vulnerable und emphatische Personen. Sie beschäftigen sich häufig mit ihrem eigenen Leben, dem Sinn darin, auf der Suche nach sich selbst. Nicht alle; selbstverständlich. Es gibt auch Perfektionisten, denen eine gewisse Zwanghaftigkeit nachgesagt wird. Untersuchungen zeigen, dass die Toilettenrollenphilosophie weltweit ein Thema ist. Jedenfalls dort, wo diese Rollen benutzt werden, beziehungsweise, die Menschen sich diesen Luxus leisten. Die Hälfte der Menschheit fällt also schon einmal aus sozialen und ökonomischen Gründen aus dieser Betrachtung heraus. Untersuchungen haben ergeben, dass etwa zweidrittel der Betroffenen die Rolle so platzieren, dass man sie nach vorne hin abrollen kann. Den Nutzenden zugewandt. Betrachten wir den für uns relevanten Bereich. Ich war kürzlich auf einer Party gemeinsam mit Menschen mittleren Alters. Die Toilette wurde im üblichen Maß und Stil frequentiert. Die Art und Weise der Toilettenrollenbefestigung wurde beiläufig erwähnt, ich weiß nicht mehr ob Mann oder Frau. Doch, es eine Frau, die das falsch aufgehängte Papier anmerkte. Ja, sie sagte falsch. Ihr Mann prustete ein zurückgehaltenes Lachen, in dem er die Worte, wie kann man die falsch aufhängen, hervorbrachte. Bei mir hat sie noch funktioniert, fügte er an. Funktioniert? Es gibt nur richtig oder falsch, entgegnete die Frau. Dir ist es ja egal. Die anwesenden Frauen stimmten zu, dass es nur ein richtig gäbe, die Männer bestätigten die Egal Halterung der Klopapierrolle. Die Anzahl der Lagen sei entscheidend. Und hart oder soft. Die Meinung verfestigte sich allerdings, dass etwas in der Beziehung nicht stimmen würde, wenn das mit der Klopapierrolle ein Thema wäre. Ein Scheißthema sagte jemand. Es gibt kein richtiges Leben im falschen ein anderer. Ich gucke mal sagt jemand und verschwindet auf die Toilette. Berichtet von seiner empirischen Erfahrung und der Nachforschung im WWW: Das Wort Klopapier wird häufig im Zusammenhang mit folgenden Begriffen verwendet: Corona, Toilettenpapier, Rolle, Badezimmer, Höcke, Björn, Kisten, Fußball, Hamsterkäufe. Ein beliebtes Anwendungsbeispiel: Die Rolle ist leer. In diesem Fall ist schwer erkennbar, ob sie richtig oder falsch angebracht wurde. Ein Fazit des Gespräches: Richtig steht für weiblich, falsch für männlich. Eine achtlos männlich aufgehängte Rolle würde auf ein Beziehungsproblem hinweisen. So etwa: „Geht mir am Arsch vorbei“. Einwand: Umgekehrt könnte die Reklamation dieses als fehlerhaft wahrgenommene Aufhängen erst recht auf ein Problem hinweisen. Ursache und Wirkung würden vertauscht. Die Wirkung ist gleichermaßen die Ursache.

Als eine Leitplanke für Beziehungen gibt es eine Lösung: Ein Rollenhalter mit Deckel. Hier lässt sich die Rolle richtig aufhängen. Das verhindert allerdings nicht die Haare im Waschbecken und die falsch ausgedrückte Zahnpastatube.

3 Kommentare zu „Das Klopapier Dilemma

  1. Interessante Betrachtungen. Was, wenn man die Rolle einfach auf dem Fensterbrett abstellt. So tue ich das und finde es viel cooler als mit einem spießigen Halter die Fliesen kaputt zu bohren. Problem gelöst bzw. im Voraus vermieden, oder nicht?

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