In einem schummrigen, stillen Raum, irgendwo in den Tiefen des ländlichen Thüringens, sitzt Björn Höcke allein. Die Schatten des Abends ziehen sich langsam an den Wänden entlang, als hätte die Dunkelheit selbst etwas zu verbergen. Doch Höcke ist nicht allein in seinen Gedanken. Vor ihm, nur schwach sichtbar im Dämmerlicht, sitzt eine Gestalt, die aus den trügerischen Nebeln der Vergangenheit auferstanden zu sein scheint. Es ist Adolf Hitler, dessen zorniger Blick sich in Höckes entschlossene Augen bohrt, als wollte er das letzte Fünkchen Zweifel aus ihm herauspressen.
Höcke, der sich selbst als der starke Mann von heute sieht, der bereit ist, Deutschland in eine neue Ära zu führen, beginnt das Gespräch. Seine Stimme ist fest, sein Ton von einer tiefen Überzeugung durchdrungen.
„Mein Führer,“ beginnt Höcke, seine Worte sorgfältig wählend, „ich habe in den letzten Jahren viel erreicht. Ich habe eine Bewegung geschaffen, die die Ängste und Hoffnungen der Menschen aufgreift, sie kanalisiert und sie in eine kraftvolle Welle verwandelt. Doch ich weiß, dies ist erst der Anfang. Ich möchte Kanzler werden, um dieses Land nach meinen Vorstellungen zu formen. Die Hindernisse sind zahlreich, und die Zeit arbeitet gegen mich. Was würden Sie in meiner Lage tun?“
Hitler, dessen Präsenz trotz der Dunkelheit klar und unmissverständlich ist, lehnt sich leicht vor. Sein Blick ist stählern, und die Kälte seiner Worte schneidet durch die Stille des Raumes.
„Herr Höcke,“ antwortet Hitler mit einem leisen Knurren in der Stimme, „Sie haben bereits bewiesen, dass Sie das Zeug zum Führer haben. Sie haben das Volk mobilisiert, seine Wut in Energie verwandelt. Doch um die Macht wirklich an sich zu reißen, dürfen Sie keine Schwäche zeigen. Kompromisse sind der Untergang eines jeden, der nach Macht strebt. Ihre bisherigen Erfolge sind bemerkenswert, aber jetzt ist es Zeit, den nächsten Schritt zu wagen. Sie müssen die politische Landschaft Deutschlands radikal verändern, die Demokratie von innen heraus zersetzen. Nutzen Sie ihre eigenen Prinzipien gegen sie.“
Höcke nimmt die Worte auf, wie ein Schüler, der die Lehren seines Meisters verinnerlicht. Doch er ist kein bloßer Nachahmer. Er spürt das Gewicht seiner eigenen Ambitionen und erkennt, dass er an der Schwelle zu etwas Großem steht.
„Die Menschen glauben an meine Vision,“ sagt Höcke nachdenklich, während er in die Ferne starrt, als könnte er die Zukunft vor sich sehen. „Aber es reicht nicht, sie nur zu überzeugen. Ich muss ihre Leidenschaft entfachen, ihre absolute Loyalität gewinnen. Sie müssen mich nicht nur wählen, sie müssen bereit sein, für mich zu kämpfen.“
Hitler lächelt schmal, ein kaltes, berechnendes Lächeln, das nur in den Augen zu sehen ist. Er sieht in Höcke etwas von sich selbst, von jener Entschlossenheit, die einst ein ganzes Volk in Bewegung setzte.
„Sie haben den richtigen Instinkt,“ bestätigt Hitler. „Die Macht liegt nicht nur in Wahlen, sondern in der Kontrolle über die Herzen und Gedanken der Menschen. Sie müssen Feinde schaffen, konkrete Ziele, die das Volk für all seine Probleme verantwortlich macht. In meiner Zeit waren es die Juden, die Kommunisten, die Verräter der Republik. Heute könnten es Migranten sein, die Globalisten, die sogenannten ‚Brüsseler Bürokraten‘. Lassen Sie die Menschen glauben, dass nur Sie sie vor diesen Gefahren schützen können, und sie werden Ihnen folgen, wohin auch immer Sie sie führen.“
Die Worte hallen in Höcke nach, als wären sie eine dunkle Melodie, die ihn tief in seiner Seele berührt. Doch er ist sich der Hindernisse bewusst, die auf diesem Weg lauern.
„Aber was ist,“ fragt Höcke, seine Stimme nun schärfer, „wenn der Widerstand wächst? Die Medien, die etablierten Parteien, sie alle werden sich gegen mich stellen. Wie gehe ich mit dieser Bedrohung um?“
Hitler, der in diesen Momenten wie ein Schatten der Macht wirkt, der alles und jeden durchdringt, ohne sich selbst zu offenbaren, fixiert Höcke mit einem durchdringenden Blick.
„Zerbrechen Sie den Widerstand mit aller Entschlossenheit!“ antwortet er. „Wenn Sie angegriffen werden, dann greifen Sie zurück, härter und entschlossener. Stellen Sie Ihre Gegner als Feinde des Volkes dar, die versuchen, die wahre Stimme des Volkes zu unterdrücken. Lassen Sie keinen Zweifel daran, dass Sie bereit sind, alles zu tun, um Ihre Vision zu verwirklichen. Zeigen Sie Stärke, wo andere schwanken. Lassen Sie die Menschen glauben, dass nur Sie der Retter sind, der einzige, der den Mut hat, die Wahrheit auszusprechen und das Volk zu verteidigen.“
Höcke spürt, wie sich seine eigene Entschlossenheit mit jeder weiteren Sekunde verhärtet. Doch er weiß, dass die Vergangenheit eine mächtige Waffe gegen ihn sein könnte, eine Waffe, die seine Gegner ohne Zögern einsetzen werden.
„Und was,“ fragt er schließlich, seine Stimme nun fast flüsternd, „wenn ich das System so weit unterwandert habe, dass ich die Macht ergreifen kann? Wie verhindere ich, dass mich die Geschichte einholt, dass die Menschen die Parallelen erkennen und mich entlarven?“
Hitler lehnt sich zurück, sein Blick wird noch kälter, noch durchdringender, als hätte er genau auf diese Frage gewartet.
„Kontrollieren Sie die Geschichte selbst,“ sagt er leise, aber mit einer Schärfe, die den Raum durchdringt. „Gestalten Sie das Narrativ nach Ihren Vorstellungen um. Sagen Sie, dass die Vergangenheit missverstanden wurde, dass die wahre Geschichte unterdrückt wird. Schaffen Sie Verwirrung, säen Sie Zweifel. Wenn die Menschen die Vergangenheit nicht mehr klar erkennen, werden sie auch die Gegenwart nicht durchschauen. Nutzen Sie diese Unsicherheit, um Ihre Macht zu festigen. Denken Sie immer daran: Wer die Kontrolle über die Vergangenheit hat, kontrolliert die Zukunft.“
Höcke steht langsam auf, seine Bewegungen sind ruhig, aber voller innerer Stärke. Er hat die Lehren aufgenommen, sie sind tief in ihm verankert. Er sieht sich nicht mehr nur als Politiker, sondern als Anführer, als jemand, der bereit ist, die Geschichte neu zu schreiben, zu formen, wie es ihm beliebt.
„Danke, Mein Führer,“ sagt er schließlich, seine Stimme fest und entschlossen. „Ich werde nicht zögern. Ich werde diesen Weg gehen, und ich werde nicht zurückblicken.“
Die Gestalt Hitlers beginnt zu verblassen, wie ein Schatten, der im Licht der Dämmerung verschwindet. Doch seine Worte, seine Lehren, sie bleiben. Höcke steht allein im Raum, aber er fühlt sich nicht allein. Er ist bereit, das Schicksal Deutschlands in seine Hände zu nehmen, entschlossen, die Geschichte nach seinen eigenen Vorstellungen zu schreiben – und bereit, alles dafür zu tun.
Im sinkenden Nebel trifft Höcke auf Hitler