Elon On The Point Without Time

The Point Without Time

The world had stopped turning. Not because the Earth had ceased its rotation, but because the very concept of time had imploded. Past, present, and future melted into a single, unfathomable point, existing as an endless moment. Everything that had ever been, is, and will be happened simultaneously—a cacophony of existence, an eternal now.

Amid this chaos existed a man named Elon Musk, but he was not merely a man. The collapse of time had disassembled his being and interwoven it with every possible version of himself. He was the child in South Africa with sparkling eyes looking up at the stars, and the man launching rockets into the sky. He was both a charlatan and a visionary, a hero and a fool, a god of technology and a man consumed by his own humanity.

Elon was the merchant selling electric carriages to a desperate people thirsting for hope, and simultaneously the madman standing at the edge of the universe, shouting, „Let us build new worlds!“ He was the one who colonized Mars and, at the same time, the one who sat in a cave millennia ago, drawing lines with charcoal on the walls—a primitive blueprint for things he could not understand but sensed.

In this timeless point, Elon Musk did not merely see his own existence but the essence of what defined him. He was a nexus, a network of countless dreams, mistakes, contradictions, and possibilities. He was neither good nor evil, neither success nor failure. He was striving itself—the eternal act of creating and destroying, the attempt to transcend the limitations imposed on him by time, space, or mortality.

And in this moment, which was no moment, a question arose: Who was Elon Musk?

The answer was everywhere and nowhere. He was a mirror reflecting the hopes and fears of an entire species. He was the inventor of dreams reaching beyond the skies and the nightmare flooding the world with machines that overtook it. He was both human and idea, vision and curse.

But then came the realization: In a universe where everything happens at the same time, there is no „who.“ The question dissolved as Elon Musk—or what was left of him—understood that he did not exist but simply was. He was the spark in the eternal fire, a fragment of infinity that glowed for a brief moment before dissolving back into the whole.

And so, like all things that ever were and ever will be, he faded into the endless cycle of existence.

Corona und der Universal Soldier

Ich betrat das Café, das an diesem trüben Herbsttag wie ein Zufluchtsort wirkte. Die Luft war kühl, und die Blätter wirbelten in einer Melange aus Rot, Gelb und Braun durch die Straßen. Corona saß schon da, wie beim letzten Mal, in ihrem schwarzen Kleid. Ihre Gelassenheit wirkte fast unheimlich, als wäre sie vollkommen unberührt von der Furcht und dem Chaos, das mit ihrem Namen verbunden war. Ich vergaß, daß nur ich Ihre Identität kannte. Doch heute summte sie, was sie sonst bei unseren vielen Begegnungen nie getan hatte. Diesmal war es deutlicher: „Universal Soldier“ von Donovan. Ein Lied, das mich sofort in den Bann zog. Es war seltsam – ein Virus, das ein Friedenslied summte?

„Warum gerade dieses Lied?“ fragte ich sie, nachdem ich mich gesetzt hatte. Ich war neugierig, fast herausgefordert von ihrer scheinbar spielerischen Wahl.

Sie lächelte – ein sanftes, fast tröstliches Lächeln. „Zu deiner Begrüßung“, sagte sie mit einem Hauch von Spott in der Stimme. „Letztes Mal warst du so schockiert von unserer Unterhaltung über Pseudomonas Aeruginosa. Du hast nur die Bedrohung gesehen, den Schrecken. Da dachte ich, vielleicht hilft dir ein wenig Weitblick.“

Ich runzelte die Stirn. „Weitblick? Wie meinst du das?“

„Der Universal Soldier“, begann sie leise, während sie ihren Blick durch das Fenster schweifen ließ, „ist überall. Er ist schlimmer als Viren und Keime. Er marschiert in Israel, Palästina, im Iran, in den USA, in Russland, der Ukraine – und selbst hier, in Deutschland, in Afrika, in China. Überall, wo Menschen Krieg führen.“ Sie nahm einen tiefen Atemzug, als ob sie das Gewicht ihrer Worte selbst spürte. „Er ist derjenige, der die wahre Zerstörung bringt. Auch unsichtbar mit seinen Drohnen und ferngesteuerten Raketen.“

Ich lauschte ihren Worten, während die Zeilen des Liedes in meinem Kopf nachhallten: „He’s the Universal Soldier, and he really is to blame.“ Donovan hatte es als Anklage geschrieben, nicht nur gegen den Soldaten, sondern gegen das gesamte System, das ihn blind in den Krieg schickte. Doch es war nicht nur der Soldat, der schuldig war – es war auch das Versagen der Menschheit, immer wieder die gleichen Fehler zu begehen, immer wieder in denselben Kreislauf aus Gewalt, Hass und Zerstörung zu treten.

„Aber was hat das mit dir zu tun?“ fragte ich schließlich. „Du bist doch kein Soldat, keine Kriegerin. Du bist…“ Ich stockte und überlegte. „Du bist ein Virus.“

Corona lehnte sich zurück und betrachtete mich für einen Augenblick, als würde sie nach den richtigen Worten suchen. „Das ist der Punkt“, sagte sie schließlich. „Ihr denkt, ich sei die Bedrohung. Dass Viren und Keime die größte Gefahr für euch darstellen. Aber das stimmt nicht. Ich bin nur ein Teil des großen Ganzen, genauso wie der Universal Soldier. Ich bin eine Konsequenz eurer Welt, nicht die Ursache. Ihr seid es, die die wahre Zerstörung bringen – durch eure Kriege, eure Gier, euren Hass. Der Universal Soldier ist nur eine Figur in diesem Spiel. Er existiert, weil ihr es zulasst.“

Ihre Worte sanken in mich ein, wie Tropfen auf einen stillen See. Der Universal Soldier war nicht nur der Soldat auf dem Schlachtfeld – er war ein Symbol für die kollektive Unfähigkeit der Menschheit, aus der Vergangenheit zu lernen. „Without him, all this killing can’t go on,“ ging es mir durch den Kopf. Aber warum ging es dann weiter? Warum schafften wir es nicht, die Gewalt zu beenden?

„Es ist, als wäre der Soldat ein Teil von uns allen“, sagte ich nachdenklich. „Er verkörpert unsere Ängste, unsere Ignoranz, unser Versagen, Verantwortung zu übernehmen. Wir erschaffen ihn, immer wieder. Genau wie wir Kriege erschaffen, immer wieder.“

Corona nickte. „Genau. Der Soldat, der Virus, der Keim – sie alle sind Symbole für etwas Tieferes. Ihr Menschen sucht oft nach äußeren Feinden, nach greifbaren Bedrohungen, die ihr bekämpfen könnt. Aber die wahre Bedrohung liegt in euch selbst. Ihr seid es, die entscheiden, ob der Universal Soldier weiter marschiert. Ihr seid es, die entscheiden, ob ich, Corona, eine Bedrohung bleibe oder nicht.“

Ich dachte an die Zeilen des Liedes, die mich schon immer besonders berührt hatten: „He’s the one who gives his body as a weapon of the war, and without him, all this killing can’t go on.“ Es war eine erschreckende Wahrheit, die Donovan damals offenbart hatte – und sie war heute relevanter denn je. Der Universal Soldier war in uns allen, und er konnte nur aufhören zu existieren, wenn wir uns dafür entschieden.

„Aber warum tun wir das?“ fragte ich leise. „Warum führen wir immer wieder Kriege? Warum erschaffen wir Soldaten und Feinde, wenn wir doch wissen, dass es uns zerstört?“

Corona lächelte traurig. „Weil es einfacher ist, einen äußeren Feind zu sehen, als sich den eigenen inneren Konflikten zu stellen. Weil Angst und Macht süchtig machen. Ihr glaubt, dass ihr durch Kontrolle und Gewalt Sicherheit finden könnt, aber in Wahrheit zerstört ihr euch selbst. Der Universal Soldier wird nicht aufhören zu marschieren, solange ihr nicht bereit seid, euch euren eigenen Schatten zu stellen.“

Ich schaute sie an und spürte eine seltsame Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung. Sie hatte recht. Es waren nicht die Viren oder Keime, die die größte Gefahr darstellten – es war der Mensch selbst. Wir waren es, die den Universal Soldier erschufen, die ihn am Leben hielten, die ihm erlaubten, immer wieder aufs Schlachtfeld zu marschieren. Aber genauso, wie wir ihn erschaffen hatten, hatten wir auch die Macht, ihn zu stoppen.

„Vielleicht“, sagte ich nach einer Weile, „können wir den Universal Soldier eines Tages besiegen. Vielleicht können wir lernen, aus dem Kreislauf der Gewalt auszubrechen.“

Corona blickte mich lange an, und ihr Lächeln wurde weicher. „Vielleicht“, antwortete sie. „Aber das liegt allein bei euch. Ihr habt die Wahl. Immer.“

Ich stand auf, bereit, das Café zu verlassen. Hinter mir summte Corona weiter, die melancholische Melodie des „Universal Soldier“ verweilte in der Luft. Draußen setzte der Regen ein, ein leiser, sanfter Tropfen, der die Straßen wusch. Vielleicht war es ein Zeichen – ein Neuanfang, eine Reinigung. Vielleicht konnten wir, wenn wir wirklich wollten, den Universal Soldier eines Tages zum Stillstand bringen. Doch bis dahin blieb er ein ständiger Begleiter, immer bereit, in uns zu erwachen, solange wir ihn fütterten.

Und so verließ ich das Café, mit der Melodie in meinem Kopf und einer leisen Hoffnung im Herzen. „He’s the Universal Soldier and he really is to blame…“ Aber vielleicht, dachte ich, müssen wir nur aufhören, ihm zu folgen.

CORONA, der Patient und innere Stärke

Ein kleines Café, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllt den Raum. Blumen schmücken die Tische, das Licht ist weich und warm, wie ein sanfter Mantel, der sich um die Gemüter legt. Die Nachmittagssonne schimmert durch die großen Fenster und taucht alles in ein goldenes Licht. Die Welt draußen scheint fern, hier drinnen herrscht eine ruhige, fast zeitlose Atmosphäre. Der Patient sitzt an einem kleinen Holztisch, die Tasse Kaffee in seiner Hand. Ihm gegenüber  sitzt Corona, die „Schöne“, die du, Autor, so oft in deinen Gedanken hast. Ihr Blick ist sanft und aufmerksam, als ob sie alles verstehen würde, ohne dass Du ein Stichwort für sie, ein Wort sagen lassen müsstest.

Der Patient „Ich weiß nicht, Corona… es ist alles ganz schön viel. Seit Wochen liege ich im Krankenhaus. Es fühlt sich an wie ein endloser Albtraum, aus dem ich nicht aufwachen kann. Ich bin so müde, innerlich wie äußerlich. Alles in mir schreit nach Ruhe. Ich bin kein Star, aber holt mich hier raus!“

Seine Stimme ist leise, fast brüchig. Er versucht, die Fassung zu wahren, aber die Erschöpfung sitzt tief. Corona sieht ihn lange an, ohne ihn zu unterbrechen. Sie lässt seine Worte im Raum hängen, als hätten sie Gewicht, das nicht einfach durch eine Antwort weggenommen werden kann. Zumal sie selbst als Mitglied einer Virusfamilie nicht immer gern etwas zu Krankheiten sagen möchte. Gern, wie man sich favor schützt, das schon.

Corona: „Ich spüre deine Müdigkeit. Du trägst viel mit dir herum, mehr, als du vielleicht selbst begreifen kannst. Dein Körper leidet, aber auch dein Geist scheint schwer beladen. Du versuchst, stark zu sein, nicht wahr? Immer stark für die anderen, für dich selbst…“

Der Patient senkt den Blick. Ihre Worte treffen einen wunden Punkt in ihm. Die Tränen steigen ihm in die Augen, und er kämpft vergeblich dagegen an. Sie darf trotz jahrelanger Vertrautheit nicht sehen, wie nahe er am Rand steht. Er schämt sich ob seiner Schwäche.  „Ja, aber es fühlt sich an, als ob ich nicht mehr stark sein kann. Alles ist schiefgelaufen. Die erste Operation war ein Fehlschlag, die zweite hat auch nichts gebracht. Und jetzt… dieser Keim. Mein Körper wehrt sich, aber ich spüre, dass er immer schwächer wird. Die Ärzte sprechen von schlechten Werten, und ich… ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.“

Der Patient fühlt, wie die Tränen über deine Wangen laufen. Vergeblich versucht, er diese wegzuwischen, doch Corona sieht es, natürlich. Sie lehnt sich ein wenig vor, ihre Augen voller Verständnis und dennoch fordernd.

„Es ist nicht leicht, das Leben zu akzeptieren, wenn es dir so viele Steine in den Weg legt. Es ist völlig in Ordnung, dass du weinst. Tränen sind keine Zeichen von Schwäche. Sie sind ein Ventil, das deine Seele braucht, um nicht überzulaufen.“

Seine Lippen zittern, und er atmet tief ein, um sich zu beruhigen. Die Worte, die du so oft gehört und anderen selbst auf den Weg gegeben hast – stark bleiben, positiv denken, in jeder Krise liegt ein Chance– haben keine Bedeutung mehr. Das scheint alles lediglich für gesunde Menschen zu gelten.Du fühlst dich allein, trotz der vielen Menschen um dich herum. „Aber wie soll ich weitermachen? Wie soll ich diese Unsicherheit ertragen, diese Angst? Nichts ist mehr unter meiner Kontrolle. Es ist, als ob mir alles entgleitet, und ich kann nichts tun, um es aufzuhalten.“ Er sieht Corona direkt in die Augen, suchst nach einer Antwort, nach etwas, das ihm Halt gibt. Ihre Miene bleibt ruhig, fast nachdenklich. Kurz denk er, das sie ja nur ein Virus ist. Eine künstliche Intelligenz. Sie sitzt hier aber. Aus Fleisch und Blut.

Corona antwortet leise: „Stärke wird oft missverstanden. Man denkt, sie sei etwas, das keine Risse zeigt, das immer unerschütterlich ist. Aber wahre Stärke liegt vielleicht genau darin, dass du all das durchlebst und trotzdem weitermachst. Auch wenn du das Gefühl hast, alles entgleitet dir – du stehst noch hier. Du atmest. Das ist schon eine große Leistung, die du wertschätzen solltest.“

Der Patient starrr in seine Tasse, das leise Klirren des Löffels im Kaffee beruhigt ihn ein wenig. Ihre Worte klingen so vernünftig, aber sie dringen nur langsam zu ihm durch.„Ich habe einfach das Gefühl, dass ich nicht mehr stark sein kann. Es ist am Ende alles ziemlich viel zu ertragen “

Zittrig und stockend spricht er. Corona nickt leicht, als ob sie genau verstehen würde, was er empfindet.  „Du musst auch nicht immer stark sein. Es gibt Momente im Leben, in denen wir uns erlauben müssen, schwach zu sein. Es ist kein Versagen, es ist menschlich. Die Stärke, die du suchst, zeigt sich manchmal in den kleinen Schritten – in der Tatsache, dass du überhaupt weitermachst, auch wenn es sich sinnlos anfühlt. Am Ende wirst Du sicherlich belohnt und wieder leben. “

Der Patient möchte das gerne glauben und fühlt sich einen kurzen Moment ganz friedlich. Einen kurzen Moment. „Vielleicht ist es wirklich so, dass ich zu viel von mir selbst erwarte. Aber diese Ungewissheit… Wie soll ich sie ertragen? Ich weiß nicht, ob es besser wird. Die Ärzte wissen es auch nicht. Sie reden von Möglichkeiten, aber ich fühle mich einfach nur verloren.“

Du hebst den Blick, und Corona sieht dich mit einer Sanftheit an, die fast tröstlich wirkt. Sie lässt sich Zeit, bevor sie antwortet.

„Die Ungewissheit ist eine schwere Last, das ist wahr. Menschen wollen Sicherheit, etwas Greifbares. Aber das Leben gibt uns oft keine Garantien. Vielleicht liegt die Kunst nicht darin, die Ungewissheit zu besiegen, sondern sie anzunehmen. Sie als Teil deines Weges zu sehen. Sie ist kein Feind, sondern ein Begleiter.“

Ihre Worte klingen fast philosophisch, und der Patient weißt nicht, ob er sie wirklich verstehen kann. Aber sie geben ihm das Gefühl, dass es einen Weg gibt, auch wenn er ihn noch nicht sieht.

„Wie soll ich das annehmen? Wie lässt man so etwas zu?“Er fragt es fast verzweifelt. Es klingt so einfach in ihren Worten, aber in seinem Inneren tobt ein Sturm, den er nicht bändigen kann.

Corona: „Indem du das Bedürfnis loslässt, alles zu kontrollieren. Indem du dir erlaubst, nicht alles zu verstehen, und trotzdem weitergehst. Es ist wie ein Fluss – manchmal kannst du nicht gegen den Strom schwimmen, dann lässt du dich treiben und vertraust darauf, dass er dich trägt.“

Ihre Augen leuchten sanft, als sie diese Worte spricht. Es klingt nach Akzeptanz, nach Loslassen – Dinge, die  so schwerfallen.

„Es ist schwer, daran zu glauben.“

Er spricht es leise aus, fast als wäre es ein Geheimnis, das er sich selbst erst jetzt eingestehst. Doch Corona lächelt nur.

„Es ist das Schwerste, was wir tun können. Aber manchmal ist es auch das Befreiendste. Du musst nicht alles sofort verstehen. Manchmal geht es nur darum, den nächsten kleinen Schritt zu machen, selbst wenn du den Weg noch nicht siehst.“

Der Patient nimmt einen tiefen Atemzug, spürst, wie sich eine gewisse Erleichterung in ihm ausbreitet. Es ist kein vollständiger Frieden, aber vielleicht ein Anfang. Es fühlt als ob er wenigstens einen Moment lang nicht kämpfen muss. „Vielleicht hast du recht. Ich weiß es nicht. Aber ich werde versuchen, es so zu sehen. Was bleibt mir sonst?“

Er schaut Corona direkt an, ihre Präsenz ist ruhig und sicher.

Corona: „Was bleibt, ist Hoffnung. Auch wenn du sie gerade nicht sehen kannst, sie ist da. Du bist nicht allein, selbst in deinen dunkelsten Momenten. Manchmal findest du Licht an Orten, wo du es nie erwartet hättest – vielleicht auch in dir selbst.“

Ihr Gespräch verstummt, aber in der Stille liegt eine Art von Trost. Keine magische Lösung, keine schnellen Antworten. Aber das Gefühl, dass du getragen wirst, auch wenn der Weg noch dunkel ist. Corona lächelt dem Patienten zu und entschwindet.

Last X-Mas with Elon. Miniature.

“The words just fly around and find no foothold in interstellar civilization…” Ripp Corby

Last X-Mas with Elon. Miniature.

In recent months it has become increasingly clear that Christmas, Christmas Eve, would not herald the birth of the Savior, but rather his departure. Elon Musk was aware of its disturbing effect. He had worked towards this, he had prepared for this. The tree is decorated, the candles light up and are reflected in the Christmas tree balls. The song “Last Christmas, I gave you my heart” inspires Elon to create a final sound for his journey. He strides toward MarsX in his rainbow-colored spacesuit, checking his watch to send the final squeaking tweets on X before shutting down the system, leaving only simulated communications on an endless loop. It will be Day X for everyone on this planet.

Definitely, with absolute certainty the Last X-Mas. The temperatures make the seas steam, the forests glow in the firelight and the mountains shine in the reflection. The seas will meet the forests and present a unique spectacle. Elon is completely excited, singing and dancing. He forces himself to carry out the necessary checks. He reached his spaceship “X-Star of Bethlehem” with his Cybertruck in time before the systems would fail in the shimmering heat of Christmas night. The elevator takes him into the space capsule. He turns around again, waves to the robots that are sending him on a journey that no one will need in the future, waves to the distant flickering sun and the direction where he thinks Mars is.

The red-glowing planet becomes smaller in the viewing window, which is almost completely covered by posters of a red Earth and a green Mars, quickly becoming barely visible and disappearing. He tears off the Earth’s poster and reads his manifesto one last time: „The Earth must be destroyed so that the dream of Mars can live.“ Farewell humanity. The game is over. “Hello Mars, hello Trantor,” he exclaims. He is happy about the spectacle that emanates from the burning planet. “It’s all just a game,” he says to his avatar flying with him. “A little later: “Is the genetic material on board?” he asks. “It wasn’t programmed yet,” explains the avatar. Elon looks at Elon, first blankly then laughing. “There is still a lot to do before we are out of the game and become the only player. To the only Santa Clause who rules the game on Mars.” Elon enjoys the moment and then switches off the computer. “Let’s call it a day. Time for a Christmas break.” Elon gets up and goes into the hall to the guests who were watching the spectacle on a screen.

Applause.

Miniatur: X-Mas mit Elon

„Die Algorithmen fliegen nur so herum und finden keinen Halt in der interstellaren Zivilisation…“ Ripp Corby

Last X-Mas mit Elon.

In den letzten Monaten zeichnete sich immer deutlicher ab, dass Weihnachten, der Heilige Abend, nicht die Geburt des Heilands ankündigen würde, sondern dessen Abflug. Dessen verstörender Wirkung war Elon Musk sich bewusst. Darauf hatte er hingearbeitet, darauf hatte er sich vorbereitet. Der Baum ist geschmückt, die Kerzen leuchten und spiegeln sich in den Tannenbaumkugeln. Das Lied von Wham! „Last Christmas“ inspiriert Elon zu einem finalen Sound für seine Reise. Er schreitet in seinem regenbogenfarbenen Raumanzug auf die MarsX zu, schaut auf seine Uhr, um die letzten Tweeds auf X zu versenden, bevor er das System abschaltet und lediglich eine simulierte Kommunikation in einer Endlosschleife zurücklässt. Es wird für alle auf diesem Planeten der Tag X sein. Definitiv, mit absoluter Gewissheit das Last X-Mas. Die Temperaturen lassen die Meere dampfen, die Wälder im Feuerschein glühen und die Berge im Widerschein leuchten. Die Meere werden auf die Wälder treffen und ein einzigartiges Schauspiel darbieten. Elon ist völlig aus dem Häuschen, singt und tanzt. Er zwingt sich, die erforderliche Checks durchzuführen. Er hat sein Raumschiff „X-Stern von Bethlehem“ mit seinem Cybertruck rechtzeitig erreicht, bevor die Systeme in der flimmernden Hitze der Weihnachtsnacht versagen würden. Der Fahrstuhl bringt ihn in die Raumkapsel. Er dreht sich noch einmal um, winkt den Robotern zu, die ihn auf die Reise schicken, die zukünftig niemand mehr brauchen wird, winkt in die entfernt flimmernde Sonne und die Richtung, wo er den Mars vermutet.

Der rotglühende Planet wird kleiner im Sichtfenster, das von Plakaten einer roten Erde und einem grünen Mars fast gänzlich zugeklebt ist, schnell kaum noch zu sehen, verschwunden. Er reißt das Plakat der Erde ab, liest ein letztes Mal sein Manifest:“ Die Erde muss zerstört sein, damit der Traum vom Mars lebt. Leb wohl Menschheit. Das Spiel ist aus. Hallo Mars, hallo Trantor“ ruft er aus. Er freut sich über das Schauspiel, das vom verglühenden Planeten ausgeht. „Alles nur ein Spiel, sagt er zu seinem mitfliegenden Avatar“ .
Wenig später: “ Ist das Genmaterial an Bord?“ erkundigt er sich.
„Das war noch nicht programmiert,“ erklärt der Avatar. Elon schaut Elon an, erst verständnislos dann lachend.
„Es ist noch einiges zu tun, bis wir aus dem Spiel raus sind und zum einzigen Spieler werden. Zum einzigen Weihnachtsmann, der auf dem Mars das Spiel bestimmt.“
Elon genießt den Moment und schaltet dann den Computer aus. „Machen wir Schluss für heute. Zeit für eine Weihnachtspause.“
Elon steht auf und geht in die Halle zu den Gästen, die das Spektakel auf einer Leinwand verfolgt haben.

Applaus.

Die schöne Corona und die Künstliche Intelligenz

Corona 5

Die Schöne Corona und der überflüssige Mensch?

Herbst 2021

Die Cafés sind wieder geöffnet. Zweimal geimpft oder genesen, schon stellt sich die Leichtigkeit des Seins ein. Das Hinweisschild für „Du musst draußen bleiben“ gewinnt eine neue Bedeutung. Für alle Impfleugner, Verweigerer und Verschwörungstheoretiker ist hier Schluss. Eine Parallele zu anderen Grenzen könnte man meinen. Drinnen sitzen also die Guten in der neuen Welt. Eine meine Coronas trifft mich heute hier. Selbstverständlich ist sie immun, gilt als genesen. Es erklärt sich von selbst.
In einem dieser 2G Cafés treffen wir uns nach langer Zeit wieder. Corona heute ganz in Rot. Etwas burlesce. Meine neue Signalfarbe erklärt sie mir. Ich bin schließlich bereits die 5. Variante. Was keine Auswirkungen auf ihre grundsätzliche Existenz hat, wie sie selbstbewusst verkündet. Sie erkundigt sich nach meinem Freund Ripp Corby. Lange nichts gehört. Monate ist es her, oder? Das kann ich bestätigen. Monate, in denen sich vieles gewandelt hat. Ripp, so deute ich an, beschäftigt sich mit dem Geheimnisvollen in Dir. Das geheimnisvolle Deines Ursprungs. Er glaubt, dass du aus einem Labor des Institutes für Virologie in Wuhan stammst. Er ist mit dieser Ansicht nicht allein, denn die Weltgesundheitsorganisation hat sogar ein Komitee bestehend aus 26 renommierten Wissenschaftlern gegründet, das dieser Frage nachgeht. Corona beugt sich vor und hält dabei eine Hand vor den Mund um nicht loszuprusten. Ich sagte erstmal nichts mehr. Dennoch scheinen Wortfetzen unseres Gespräches den Raum zu füllen. Außerdem war Corona in ihrem roten hochgeschlossenen Kleid eine Augenweide, wenn nicht gar eine kleine Provokation. Einige Leute drehten sich zu uns um. Glaubt Ripp daran, fragt sie, nachdem sie sich beruhigt hat. Ich nicke. Zumindest verfolgt er diesen Gedanken. Was sagst Du denn dazu, du weißt doch, wo du herkommst. Ist das Ganze nicht einfach auch ein politisches Thema? Die ganze Geheimniskrämerei der chinesischen Führung. Da muss doch etwas dran sein.
Natürlich weiß ich, woher ich komme. Das ist doch Allgemeinwissen. Übrigens: Man wird nicht als Verschwörungstheoretiker geboren, aber man kann als Verschwörungstheoretiker sterben.
Du machst mir Spaß, sage ich. Das ist die Bedingung, sagt sie. Spaß muss auch sein. Nun, ich komme von überall her. Sagen wir, von den Märkten dieser Welt.
Erzähle mir noch etwas über Ripp. Vielleicht verrate ich Dir mehr, später, hauchte sie mir zu und nahm meine Hand. Ich zuckte etwas zurück. Aber du bist doch geimpft? Dann brauchst du dir heute keine Sorgen machen. Ich spüre deine Schutzmembrane. Nicht sehr dick aber noch wirksam. Aus uns könnte mehr werden, aber nicht in diesem Leben. Und außerdem, naja, du weißt schon. Du würdest mich nicht ertragen. Sie lacht schallend und ich frage mich, was für eine Mutation da durchkommt.

Wir werden verstohlen, aber aufmerksam von den anderen Gästen beäugt. Darf ich vorstellen, Corona, könnte ich sagen. Das würde ihr gefallen.
Ripp leidet, fuhr ich fort. Zu Beginn der Pandemie hat er die Ruhe genossen. In diesem Jahr, nachdem alles wieder geöffnet war, die Läden, die Lokale, einfach alles, wurde es lauter als vorher. Die Nachbarn holten alle Feiern nach und hatte sich wegen der Ansteckungsgefahr ein zweites Wohnzimmer auf der Terrasse gebaut. Überdacht, beheizt, laut. Partys statt im Club auf der Terrasse. Er meint, dass die Demokratie verloren hat, weil sie sich nur um Corona gekümmert hat. Alle anderen Projekte sind auf er Strecke geblieben. Dass wir dich verdient haben.
Corona schaut sich die Menschen im Café an. Stimmt, konstatiert sie.
Nichts dazugelernt, die Dummen sterben und die Vulnerablen werden getötet durch die Dummen. Zuviel Demokratie schadet in meinem Fall.
Aber Ripp hat dazugelernt. Er war bei unserem Gespräch hoffnungsvoller. Er hat dir doch vom Baum der Erkenntnis erzählt. Ja, hat er, klar. Stimmt alles. Aber die nächste Welle…
Ist bereits da. Darf ich mich zu Euch setzen? Die Stimme hinter mir kommt mir bekannt vor. Carl, denke ich und es ist Carl. Ich überlege ernsthaft, ob er sich dazu setzen sollte. Er war lange Jahre schwer krank gewesen, es könnte für Ihn gefährlich werden. Carl nimmt kein Blatt vor den Mund, aus dem hin und wieder eine Verschwörungstheorie und ein migrationskritischer Gedankenwulst entspringt, das könnte wiederum für uns gefährlich werden. Für unsere Bereitschaft, weiter miteinander zu sprechen und um Verständnis der jeweiligen Position zu ringen. Ich blicke Corona an. Sie ist offen für jeden. Carl setzt sich. Er ist geimpft. 2 G, kein Thema. Ich habe das mit der Demokratie gerade noch so mitbekommen. Habe ich richtig verstanden, dass du die Demokratie infrage stellst? Corona schaut mich an. Habe ich? Ja, doch. Im Ansatz. Echte Demokratie gibt es ja nicht wirklich in Deutschland. Es sieht so aus. Aber wer trifft die Entscheidungen? Die Chancen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen sind sehr ungerecht verteilt. Wer Geld hat, schickt seine Kinder auf Privatschulen, die Schere zwischen Arm und Reich klafft auseinander, die westlichen Demokratien verfügen über den Impfstoff, Afrika stirbt. Hier in Deutschland betreibt ihr den Kult des Individuums. Da mische ich euch ein wenig auf. Jetzt ist Solidarität gefordert.
Genau, sagt Carl. Nicht nur deinetwegen sterben die Menschen in Afrika. Wir haben insgesamt zu viele Menschen auf der Erde. Wir können nicht alle retten. Evolution eben. Und die wirkliche Macht haben, sind drei Musketiere: Musk, Bezos und Gates auf dem Zuckerberg, sind an der Menschheit nicht interessiert. Sie bestimmen, wer überlebt und wie wir leben. Spieler mit viel Geld entscheiden über die Zukunft. Da bist du, er winkt der Kellnerin, lediglich ein kleines Licht, Corona. Entschuldigung. Er zuckt mit den Schultern und bestellt einen Cappuccino.  In dieser Spielerlogik sind wir alle gefangen und kleine Spieler geworden, die denken, alles im Griff zu habe. Selbstoptimierer! Diese Wachstumsideologie ist an ihre Grenzen gestoßen. Die internationale Verknüpfung, der sinnlose Warenverkehr über Kontinente hinweg, zerstört die besondere Kraft der Natur, sich regenerieren zu können. Und diese Schwäche nützt dir und den anderen Migranten, zischt er, sicher spaßig gemeint, Corona zu.
Carl, das war nicht unser Thema sage ich.  Doch, doch, ich finde das richtig was Carl sagt. Corona beugt sich über den Tisch, Carl zugewandt. Die Natur ist aber nicht schwach geworden. Die Bedingungen verändern sich vorübergehend. Die Erde ist ein lebender Organismus. Die Natur ist so stark, dass sie alles überleben wird. Seht mich an. Ihr kommt nicht gegen mich an. Ich bin die Natur, lächelt Corona. Eine schöne dazu findet Carl, aber gefährlich wie jede schöne Frau. Ihr seht lediglich das kurze Anthroprozän fährt Corona fort. Viele Menschen erkennen den Zusammenhang zwischen Konsum von Ressourcen aller Art und Klimawandel. Aber höchstens 30 Prozent sind bereit, entsprechend zu handeln, denke ich. Freie Fahrt für freie Bürger. Und Carl, sie beugte sich weiter vor und ließ ihr Haar ins Gesicht fallen, du denkst ich bin eine Frau? Woher willst du das wissen? Sie lacht Carl schallend aus. In deinem Alter sieht man nur, was man sehen will. Rentnerdiskriminierung konterte Carl. Er strengt sich an, cool zu bleiben. Generationsegoismus, werfe ich ein. Leben im Hier und Jetzt schlage ich vor. Das könntest du morgen bereuen, wirft Corona ein. Nein, du musst dich entscheiden. Leben im Hier und jetzt, schön und gut. Aber jedes Eichhörnchen weiß, wie das ausgeht. Die Frage ist, ob sich die Evolution, also genau gesagt das Überleben der Menschheit demokratisch weltweit steuern lässt. Damit ist nicht dein Überleben gemeint, Carl. Etwas Größeres. Oder sollte man alle Entscheidungen einer künstlichen Intelligenz überlassen. Einer KI, die intelligent programmiert ist.
Ein Gedanke, ja ein Gedanke, stimmt Carl zu. Ein Gedankenspiel zum Glück. Wie soll die KI programmiert werden? Alle Beschlüsse der Klimakonferenzen zusammenpacken? Alle Forderungen? Wer kontrolliert? Organisation in einer Art Blockchain? Diktatur! Ruft Carl.
KI oder ich entscheidet!, wirft Corona ein.
Ich denke das nützt nichts. Ich habe etwas über den Fotografen Sebastiao Sagaldo gelesen. Ein weiser alter Herr. Sagaldo fotografiert Menschen in Extramsituationen, dokumentiert das Industriezeitalter. Seine Frau und er engagierten sich gegen die Militärdiktatur. Sonst immer unterwegs wo die Lebensumstände schlimm waren. Angola, Mozambique, Afrika sowieso. Er hat den Anschlag auf Ronald Reagan fotografiert.
War das nicht ein Western?, fragt Carl.
Mach das mal jetzt nicht kaputt, sage ich. Woran bin ich mit Carl eigentlich?
Jedenfalls solltet ihr seinen Film „Das Salz der Erde“ mal ansehen. Ein Blick in die Tiefe und leere Seelen. Unbedingt mal ansehen. Er ist nah dran am Menschen gewesen und hält ihn für die schlimmste Kreatur auf Erden. Überflüssig. Corona, ein guter Gedanke. Warum sollte dann eine KI den Menschen retten? Wofür?
Sagaldo würde dir gefallen, Corona. Wie du geht er davon aus, dass sich die Natur erholen wird. Ohne Gier und ohne Gewalt der Gewalt wegen. Die Viren sind stärker als der Mensch. Schneller. Und wenn der Regenwald abgeholzt ist, werden immer mehr Viren kommen.
Und was für welche, kündigt Corona an.
Carl meint, lakonisch, lass uns doch gleich sterben. Allerdings jetzt noch nicht. Ich finde die Menschheit auch überflüssig. Das würde eine künstliche Intelligenz auch ausrechnen. Aber können wir das nicht ein wenig verschieben?
Zeit spielt keine Rolle, findet die Schöne Corona. Für mich ist es außerdem sehr angenehm hier, eine wirkliche Willkommenskultur. Ich kann mich ungehindert breit machen. Mich ausbreiten. Schade, dass es so eisig draußen wird. Im Café können wir uns wohl die nächsten Monate nicht mehr treffen. Wir sind bereits wieder so viele Coronas.
Auf wessen Seite bist du eigentlich? Du trinkst hier den Kaffee mit uns und drohst uns? Fragt Carl.
Beides ist möglich, nickt die Schöne Corona, schiebt ihren Stuhl zurück und wendet sich zur Tür.  Ich muss meine Tanten aus Südafrika begrüßen. Danke für die Einladung, winkt sie im Hinausgehen.